Biosphäre Sankt Marx

CMb.industries hat sich 2017 für die Neuausrichtung der Rinderhallen Sankt Marx in Wien beworben. Dies ist ein Auszugs des vorgestellten Konzepts, das es in die finale Runde geschafft hat.

Die Rinderhalle Sankt Marx war einst eine verlängerte Schlachtbank, ein Warteraum des Todes. Die Geschichte wendet sich nun hin zum Leben. Umgeben von Bio-Campus und Gen-Laboren entwickelt sich auch hier neues Bios, was die griechische Übersetzung für Leben ist. Eine Biosphäre entsteht, ein Treibhaus der Innovation. Durchsichtige ETFE-Membrane werden als schützende Haut eingezogen, die den Blick auf die denkmalgeschützte Gusseisen-Konstruktion erhält, den imposant großen Raum weiterhin erlebbar macht und unabhängige klimatische Zonen zulässt. Diese technische Innovation ermöglicht einen minimal invasiven Eingriff in die zurecht denkmalgeschützte Architektur, gewährleistet eine ökologische Betriebsführung, kreiert durch die Neunutzung eine Innovationssphäre mit dem Potential einer Landmark internationaler Strahlkraft.

Diverse Sphären gewährleisten maximale Flexibilität im Inneren der Halle. Die Kombination aus modularen Elementen – weiße Container, Zendomes, Plattformen, etc. – auf unterschiedlichen Ebenen ergeben neue Perspektiven, bestmögliche Arbeitsbedingungen und eine Landschaft mit der Anmutung einer intergalaktischen Forschungs-, Arbeits- und Lifestylestation, die sich auf das kreative Umfeld der Rinderhalle bezieht. Ein Fokus-Ort für die elf Teilmärkte der Kreativwirtschaft (Musikwirtschaft, Buchmarkt, Kunstmarkt, Filmwirtschaft, Rundfunkwirtschaft, Darstellende Künste, Architekturmarkt, Designwirtschaft, Pressemarkt, Werbemarkt, Software/Spiele-Industrie), mit der Prognose neue zu kreieren, eine Ökologie zu formen und internationale Aufmerksamkeit zu erhalten. Diese Branchen verlangen und ermöglichen zudem urbane Trendsportarten zu etablieren, wofür Spaces for Sports vorgesehen sind. Aus unseren Erfahrungen vieler Projekte der Stadtentwicklung, des Redevelopments denkmalgeschützter Immobilien, der Etablierung kreativwirtschaftlicher Zentren und Start-up-Inkubatoren sowie aus ökonomischen und soziologischen Studien wissen wir: Raum, Ökologie, Kapital, Toleranz, Lifestyle und Story locken Talente und formen eine Innovationssphäre, eine Markthalle der Möglichkeiten. Die Kreative Klasse umfasst dabei nicht nur die klassischen Kreativ-Disziplinen, es geht verstärkt auch um UnternehmerInnen, WissenschaftlerInnen, Beschäftigte wissensbasierter Berufe sowie die verstärkte Einbindung einer breiten Öffentlichkeit der Verschmelzung mit der Nachbarschaft.

Ein kreativitätsstimulierender Raum entsteht, der modular an die Bedürfnisse des MieterInnen-Mixes aus Kultur- und Kreativwirtschaft, Gastronomie und Handel, Gewerbe und Start-up-Szene angepasst und inszeniert werden kann. Das Flair neuer Urbanität ist für Gäste aus aller Welt deutlich spürbar, die wegen der architektonischen Raffi nesse zu Besuch sind, durch die Shops bummeln, an einer Konferenz teilnehmen, ins Theater gehen, sich zum Grillen verabredet haben, sich bei einem Drohnen-Race messen oder aber beim Sport ins Schwitzen kommen wollen.

Visualisierung: Michael Holzer

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