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Centrale des guten Geschmacks

Der Linzer Südbahnhofmarkt ist der bekannteste Wochen- und Frischmarkt in der Landeshauptstadt. Er bietet ein breites und qualitatives Angebot, er ist für die LinzerInnen seit Jahrzehnten beliebtes Einkaufsziel und gesellschaftlicher Treffpunkt. Das Erscheinungsbild des Marktareals hat sich im Lauf der Zeit kaum verändert. Geht es nach der SPÖ Linz soll nun auch das ehemalige Pferdeeisenbahn-Gebäude wieder zu einem florierenden Treffpunkt am Südbahnhof werden.

Das Gebäude soll in die bestehenden Marktflächen integriert werden und als Markthalle eine zusätzliche Attraktion auf dem Südbahnhofmarkt schaffen. Die Neugestaltung des Areals gibt dem historischen Gebäude eine seiner ursprünglichen Funktionen als pulsierender Umschlagplatz zurück und schafft einen neuen Anziehungspunkt am ehemaligen Südbahnhof. Es bietet darüber hinaus die Möglichkeit für innovative Angebote wie z. B. „Food Jam“-Veranstaltungen, zudem auch für eine kritische Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Themen wie „Food / Waste / Energy“.

„Attraktive Wochen- und Frischmärkte gehören zum urbanen Lebensgefühl einer modernen Stadt. Die Linzerinnen und Linzer identifizieren sich mit dem Südbahnhofmarkt wie mit keinem anderen Markt in der Stadt. Deshalb passt es gerade hier, neue gestalterische Akzente zu setzen. Am Beispiel Markthalle in der Altstadt sieht man, dass es Sinn macht, ein historisches Gebäude aus dem ‚Dornröschenschlaf‘ zu erwecken und in einem zeitgemäßen Ambiente Platz für neue innovative Angebote zu schaffen. Nutzen wir die einmalige Chance, den Südbahnhofmarkt aufzuwerten und eine attraktive Ergänzung zu den bestehenden Kiosken und Marktständen zu schaffen“, so Bürgermeister Klaus Luger.

Südbahnhof ist bekanntester Linzer Markt

Eine Umfrage im Auftrag der Stadt aus 2016 bescheinigt dem Linzer Südbahnhofmarkt den mit Abstand höchsten Bekanntheits- und Beliebtheitswert unter den Linzer Märkten: 76 Prozent der Befragten nannten beim Stichwort „Märkte“ spontan den Linzer Südbahnhofmarkt, deutlich vor dem Zweitplatzierten – dem Urfahraner Jahrmarkt (30 Prozent). Rund 50 Linzer Einzelhändler sind ganzjährig in den 28 Kiosken präsent. Dazu kommen an den Markttagen viele mobile Nahversorger aus dem Umland von Linz.

„Die Stadt hat hier eine einmalige Chance. Die Einbeziehung des Gebäudes zum Beispiel in Form einer modernen Markthalle würde den gesamten Markt aufwerten. Wir wollen keine Konkurrenz zu bestehenden Geschäften, sondern Möglichkeiten für kreative neue Angebote. Der Südbahnhofmarkt ist ein historischer Umschlagplatz. Eine neue Nutzung des Gebäudes und seinen Vorplatzes sorgt für Belebung und zieht neue Käufer-Gruppen an“, präzisiert Fraktionsvorsitzender Gemeinderat Stefan Giegler.

Historisches Gebäude gemeinsam umgestalten

Das historische Pferdeeisenbahngebäude (Khevenhüllerstraße 4) wurde im Jahr 1836 erbaut. Ursprünglich nur als Pferdestall gedacht, wurde es 1854 zum heutigen Erscheinungsbild umgebaut. Im Jahr 1877 kaufte die Stadt Linz das Gebäude. Das Haus steht unter Denkmalschutz, wird derzeit von der GWG verwaltet und beinhaltet zwei Wohnungen im Obergeschoß sowie einen städtischen Seniorentreff („Club Aktiv“) im Erdgeschoß.

Derzeit sind im Gebäude ein Club Aktiv und zwei Wohnungen untergebracht. „Eine neue Nutzung des Gebäudes ist ein Gewinn für den gesamten Stadtteil. Für uns ist aber auch klar, dass sowohl die derzeitigen Mieter als auch der Club Aktiv in das Projekt eingebunden werden sollen, wie eine gemeinsame Nutzung ausgestaltet werden kann“, so Fraktionsvorsitzender Stefan Giegler.

Historische Gebäude in neuem Glanz erstrahlen lassen

Vor zwei Jahren hat die Stadt Linz gemeinsam mit dem Verein „Altstadt neu“ ein Konzept zur Modernisierung und Revitalisierung der Markthalle entwickelt und durch privates Engagement bis zum heutigen Tag Schritt für Schritt umgesetzt. Diese Idee einer Kombination von traditionellem Marktflair mit einem neuen, kreativen Veranstaltungs- und Kommunikationszentrum am Südbahnhofmarkt soll auch als Vorbild für eine Umgestaltung des historischen Pferdeeisenbahn-Gebäudes dienen.

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Stark nachgefragt: Gesunde, regionale Lebensmittel und kreative Küche

Bewusstsein und Wissen über gesunde Ernährung und der kritische Blick auf den Herstellungsprozess von Lebensmitteln ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Eine Neugestaltung des Südbahnhofgebäudes bietet daher die einmalige Chance, kreative kulinarische Angebote mit aktuellen gesellschaftlichen Themen wie z. B. „Food – Waste – Energy“ zu verbinden und mit innovativen kulinarischen Formaten wie „Food Jams“ zusätzliches Publikum anzusprechen. Die heutige Anlage des Südbahnhofmarktes mit 28 gemauerten Verkaufskiosken wurde 1949 eröffnet. Zuletzt wurden Teile des Südbahnhofmarktes im Jahr 1990 umgestaltet und eine Tiefgarage unter dem Marktgelände errichtet.

Die „Stadt der Zukunft“ hat mehrere kleine Zentren

Die fehlende Dominanz des historischen Zentrums und die Verbindung von vermeintlich Gegensätzlichem, wie etwa Industrie und Kultur, hat dazu geführt, dass Linz bereits früh „polyzentrale“ Strukturen entwickelt hat. Das erweist sich auch für die Zukunft als Vorteil, weil viele kleinere Zentren den vielschichtigen Ansprüchen einer heterogen strukturierten Gesellschaft weitaus besser gerecht werden als ein einziger zentraler Platz. Die Stadt der Zukunft ermöglicht verschiedene Gemeinschaften mit unterschiedlichen Ansprüchen an den urbanen Raum. Sie ist bunt und bietet Platz für individuelle Lebensentwürfe. Urbanistik-ForscherInnen gehen davon aus, dass Städte künftig durch Kleinstrukturen geprägt sind und dies von den BewohnerInnen zunehmend als Teil hoher Lebensqualität wahrgenommen wird. „Durch seine historische Entwicklung hat Linz gegenüber großen Metropolen heute den Vorteil vieler lebendiger Stadtteile. Diese Entwicklung darf auch in Zukunft nicht dem Zufall überlassen werden. Erhält das Südbahnhofgebäude eine neue Funktion und wird in den Markt einbezogen, schafft das im Stadtteil eine neue individuelle Note, von der die gesamte Stadt profitiert“, so Bürgermeister Klaus Luger.

Renaissance der Markthallen

In zahlreichen Städten erleben historische Gebäude in den letzten Jahren eine Renaissance als moderne Markthallen. In ihnen wird Einkauf zum Erlebnis und Ausdruck eines modernen urbanen Lebensgefühls, in dem Kreativität, Produktqualität, Regionalität und Entschleunigung im Vordergrund steht. Wiederbelebte Markthallen beleben oft ganze Stadtteile, wo sie vielerorts zu beliebten Kommunikationszentren und Genussmeilen geworden sind. Neben der Revitalisierung der Markthalle in der Linzer Altstadt gibt es viele weitere Beispiele für eine gelungene Adaptierung und Nutzung historischer Markthallen.

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