Hammerbrotwerke – vom Brotlaib zum Living Lab

Vom Brotlaib zum Living Lab – unter diesem Arbeitstitel hat CMb.industries ein Nutzungskonzept für die ehemaligen Hammerbrotwerke in Niederösterreich erarbeitet und entsprechende Lobbyingarbeit im politischen Umfeld geleistet.

Konzeption – Wiege und Ware

Das ca. 4,8 ha große Areal der ehemaligen Hammerbrotwerke soll im Dialog mit der Stadt Schwechat entwickelt werden. Ziel dieser Entwicklung ist es ein Quartier mit eigenständiger Identität und Strahlkraft zu erschaffen. Einen Ort, der durch sein breites Spektrum an Nutzungsmöglichkeiten, qualitativen architektonischen Lösungen und seinem einzigartigen denkmalgeschützten Altbestand in Kombination mit seiner Grünanlage besticht. Das neue urbane Quartier, ein sogenanntes LIVING LAB, wird sozial und funktional gemischt, baukulturell anspruchsvoll als auch maßstabsgerecht sein, darüber hinaus klimafreundlich und weitgehend barrierefrei. Das Konzept basiert auf einer öffentlichen Debatte mit Bürgerbeteiligung vor Ort. Hier wird gewohnt, gearbeitet, Freizeit gestaltet – kurzum: gelebt! Dieses neue Stadtquartier ist vielfach mit der Großstadtregion vernetzt. Sie ist perfekt verdichtet und mit Freiräumen ausgestattet. Es hat zentrale Einrichtungen, die positiv in die Nachbarschaft
ausstrahlen.

Eine Monokultur gilt es bei der Entwicklung des Areals zu vermeiden. Vorgesehen ist hingegen einen Rahmen für ein interagierendes Milieu, eine diverse Community zu erschaffen. Einen Rahmen zu spannen, der eine vielseitige Nutzung mit Büro, Produktion, Handwerk, Handel, Gastronomie, Wohnen, Wissenschaft und Forschung sowie Kunst und Kultur zulässt und dadurch auch einen gesamtgesellschaftlichen und kommunalen Mehrwert generiert. Diese Diversität macht das Projekt robust und imstande, sich veränderten Anforderungen anzupassen.

Vorsprung durch Widmung

Innerhalb des Projektgebietes wird eine mäßige Neubebauung angestrebt. Standort und Größenordnung der Neubebauung sind noch städtebaulich zu entwickeln. Einerseits stellt Wohnen einen wichtigen Faktor im Systemzusammenhang zwischen Ökologie und Ökonomie (also: kurze Wege zwischen neuen Arbeits- und Wohnformen) dar, anderseits ermöglichen Apartments, und stylische Wohnungen mit internationalem Loftcharakter, die hochwertige und kostenintensive sowie denkmalgerechte Sanierung des Altbestands zu leisten. Die Entwicklung des Projektes, das den Verfall des Backsteinjuwels stoppt und die kostenintensive, denkmalgerechte sowie hochwertige Sanierung leisten kann, setzt eine Umwidmung von derzeit „Bauland Betriebsgebiet“ zu „Bauland Wohngebiet“ voraus.

Recht hat Schwechat

Durch kluge, zeitgemäße Widmung kann sich die Stadt Schwechat zu den internationalen PionierInnen zählen, wenn sie etwa wie Berlin (hier wird über eine neue Gebietskategorie mit dem Titel „Urbanes Quartier“ nachgedacht) über den bislang in der Bauleitplanung fest verankerten Trennungsgrundsatz zwischen Wohnen und Arbeiten neu bescheidet und dadurch den gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung trägt. Denn: Viele Gründe für eine Begrenzung der Dichte und der Mischnutzung haben sich inzwischen überlebt. Gebraucht werden aus ökonomischen und ökologischen Gründen kompakte Stadtstrukturen. Und die Praxis würde sich über die Erprobung neuer Möglichkeiten freuen und den Weitblick honorieren.

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